Hartmut Dawideit

Anneliese Schalk

Nachruf auf Hartmut Dawideit

Die Kreisgemeinschaft Elchniederung e.V. trauert um ihren Geschäftsführer und 2. stellv. Vorsitzenden
Hartmut Dawideit
geb. am 11. 06. 1944 in Inse/Ostpreußen
gest. am 02. 06. 2014 in Zwenkau/Sachsen.
Er starb plötzlich und unerwartet aus einem arbeitsreichen Leben. – Nach der Vertreibung aus der Elchniederung kam die Familie Dawideit nach Sachsen; über Zehmen -später Tellschütz, südlich von Leipzig- lebte Hartmut Dawideit bis zum 02. 06. 2014. Nach einer Lehre zum Elektriker arbeitete er im Kraftwerk Lippendorf , jetzt Firma Vattenfall. Im Jahre 1990 wurde er zum Betriebsrat gewählt und leitete diesen bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2000.

Danach begann seine Arbeit für die Kreisgemeinschaft Elchniederung. Über die Tätigkeit als Kirchspielvertreter für sein Dorf Inse und später auch für Karkeln hatte er im Jahre 2006 die Geschäftsführung übernommen und war ab 14. 09. 2013 zweiter stellv. Vorsitzender der Kreisgemeinschaft Elchniederung. Durch seine hervorragende Arbeit und Sachkompetenz erwarb er sich Anerkennung bei den Delegierten. Er hat seine ganze Kraft eingebracht, um die Erinnerungen an unsere ostpreußische Heimat wachzuhalten. Die Kreisgemeinschaft Elchniederung wird Hartmut Dawideit ein ehrendes Andenken bewahren.
Bereits im Frühjahr hatte der Vorstand beschlossen, ihn für sein langjähriges Engagement mit der silbernen Ehrennadel der Landsmannschaft Ostpreußen auszuzeichnen. Der erste stellvertretende Vorsitzende, James-Herbert Lundszien, führte diese nun posthume Ehrung (Laudatio) am 13.09.2014 in Bad Nenndorf mit bewegenden Worten durch.

Manfred Romeike -Kreisvertreter-

 

 

Laudatio für Hartmut Dawideit von James-Herbert Lundszien 1. stellv. Vorsitzender

Liebe Landsleute, liebe Freunde der Elchniederung,
ich darf heute als Stellvertretender Vorsitzender wieder einmal ein paar Worte an Sie richten. Bereits die Vorbereitung dieser kurzen Rede verursachte mir durchaus gemischte Gefühle. Das liegt daran, dass zum Einen der Anlass ein durchweg freudiger Grund ist:
Ich habe die Laudatio für ein verdientes Mitglied des Vorstandes zu halten. Zum anderen ist der Anlass zugleich sehr traurig:
Der zu Ehrende kann heute nicht bei uns sein, weil er ganz plötzlich und völlig unerwartet am 2. Juni 2014 aus unserer Mitte gegangen ist.
Sie ahnen es sicher schon, ich spreche hier über und für Hartmut Dawideit.
Die Verleihung der Silbernen Ehrennadel der Landsmannschaft Ostpreußen am heutigen Tage für seine Verdienste sollte für ihn eine absolute Überraschung sein. Ich freute mich sehr darauf, hier neben ihm zu stehen und ihm zu danken.

– Zu danken für sein langjähriges Engagement als Kirchspielvertreter für Inse und später Karkeln, für seine Tätigkeiten als Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Kreisgemeinschaft.
– Zu danken für seine vielen Ideen und seine Beharrlichkeit in der Heimat unverwechselbare Akzente zu setzen, wie z. B: aktuell die Installation des Erinnerungssteins an die verlorene Heimat vor der Kirche in Heinrichswalde. Und damit nicht nur die Erinnerung an die Heimat und die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner wachzuhalten sondern auch einen Beitrag für die Identifizierung der jetzt dort Lebenden mit ihrer jetzigen Heimat zu ermöglichen.
– Zu danken für seine sensible Aufmerksamkeit für die Veränderungen vor Ort, die häufig in harte Verhandlungen mit dem Verwaltungschef des Rayon Slawsk führten und er am Ende jeweils einen Fortschritt für unser Anliegen erreichte.
– Zu danken für das Erkennen der finanziellen Nöte von Einrichtungen, Personen und Gruppen vor Ort, wie z. B. der evangelischen Gemeinde oder dem Kinderheim, die wir dann wenigstens mit kleinen Zuwendungen abmildern können.
– Zu danken für das intensive Ringen um das Museum, den Erhalt der Kirche und anderer Erinnerungsorte in Heinrichswalde.
– Zu danken für die Vorbereitung vieler Vorstandssitzungen und der akribischen Umsetzung der gefassten Beschlüsse.
– Zu danken für das auch streitbare Ringen im Dienste der Sache. Die eine oder der andere von uns kann da auf einschlägige Erfahrungen zurückgreifen.
– Zu danken für die Zeit und Zuwendung, ja auch Freundschaft, die er für uns aufgebracht hat.

Das alles zu hören, wäre ihm sicherlich unangenehm gewesen. Aber ich bin mir sicher, er hätte die Silberne Nadel trotzdem voller Stolz entgegengenommen.

Wir alle wissen nicht, was nach dem Tode auf uns wartet. Einige glauben an Nichts, andere wiederum an ein Leben nach dem Tod in einem Himmel. Wenn es diesen gibt, hat er bestimmt auch eine Abteilung für heimatverbundene Ostpreußen. Und von dort schaut uns Hartmut jetzt zu.

Also Hartmut, diese Urkunde hier ist für Dich:

Im Namen der Landsmannschaft Ostpreußen verleihe ich Hartmut Dawideit aufgrund seiner Verdienste die silberne Ehrennadel.
September 2014, gezeichnet Grigat.