Heimatbriefe
Unser Heimatbrief erscheint zweimal im Jahr.
Eine Ausgabe zum Sommeranfang (Pfingsten) und die andere zum Winter (Weihnachten).
Unser Heimatbrief finanziert sich aus Spenden. Bitte beachten Sie die neue Bankverbindung in der Fußzeile!
Ihre Beiträge für den nächsten Heimatbrief senden Sie bitte an unsere Geschäftsstelle:
Barbara Dawideit, Am Ring 9, 04442 Zwenkau ab 01. Juli 2025: Leipziger Str. 33a, 04539 Groitzsch oder inse-elchniederung@t-online.de
Gruß- und Geleitworte
Grußwort für den Heimatbrief Nr. 81 der Kreisgemeinschaft Elchniederung
Pfingsten 2025
Liebe Landsleute aus der Elchniederung,
liebe Leserinnen und Leser,
ich grüße Sie ganz herzlich mit dieser 81. Ausgabe des Heimatbriefes der Kreisgemeinschaft Elchniederung u Pfingsten des Jahres 2025.
Ich freue mich und bin stolz, dass es uns wieder gelungen ist, Ihnen ein informatives Heft mit vielen Berichten und umfangreichem Bildmaterial zukommen zu lassen. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern bedanken, die das Erscheinen der beiden Heimatbriefe im Jahr finanziell ermöglichen. Aber alles Geld der Welt würde nicht helfen, wenn da nicht viele helfende Hände an der Erstellung beteiligt wären. Insbesondere ohne die Einsendungen und Beiträge, die Sie uns zusenden bzw. zugesandt haben, wäre dies nicht möglich. Freuen Sie sich also auf dieses Gemeinschaftswerk!
In diesem Jahr jährt sich das Ende des 2. Weltkriegs zum 80. Mal. Viele Jubiläumsveranstaltungen werden aus diesem Anlass abgehalten. In verschiedenen Ländern werden Militärparaden zur Erinnerung an den Sieg über Nazi-Deutschland stattfinden. Sicherlich werden auch Reportagen über die vielen Seiten des Krieges insbesondere über die massiven Zerstörungen nicht nur deutscher Städte und über das unbeschreibliche, menschliche Leid im Fernsehen zu sehen sein.
Für Sie, die Sie zur Erlebnisgeneration zählen, werden Ihre persönlichen Erlebnisse an die Flucht und Vertreibung dadurch wieder präsenter. Vieles, was vielleicht verschüttet oder verdrängt wurde, tritt wieder in den Vordergrund. Viele von Ihnen haben auf der Flucht nicht nur Hab und Gut, sondern auch nahestehende Angehörige verloren. Auch wenn Sie irgendwo auf der Welt neu angefangen haben und dabei vielleicht zu einem bescheidenen Wohlstand gelangt sind, bleibt für Sie mit all diesen Erlebnissen der Verlust der geliebten Heimat verbunden.
Sollte in den ersten Nachkriegsjahren noch die Hoffnung bestanden haben, in die Heimat zurück kehren zu können, zerschlug sich diese recht bald durch die Verhärtung der Beziehungen zwischen den Westmächten und der Sowjetunion. Der „Eiserne Vorhang“ schien undurchdringlich. Erst 1991 zerfiel die starre Abgrenzung und erste Reisen in das nördliche Ostpreußen wurden möglich. Fast dreißig Jahre lang konnten Landsleute seitdem Ihre Heimat besuchen. Eine dauerhafte Rückkehr in die Heimat blieb jedoch ein unerfüllter Wunsch.
Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und den darauffolgenden politischen Reaktionen des Westens ist die Reisetätigkeit nahezu zum Erliegen gekommen. Trotzdem versuchen unsere Reiseführer, wie z. B. Dieter Wenskat, kurze Besuche in der Heimat zu ermöglichen. Auch auf anderen Wegen versucht die Kreisgemeinschaft die Beziehungen zur dortigen Bevölkerung am Leben zu erhalten. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass sich die Konfliktparteien annähern und wir wieder in einen guten Austausch mit der Bevölkerung des Rayon Slawsk kommen.
Ein anderes Jubiläum jährt sich in diesem Jahr zum 70. Mal: Die Patenschaft zwischen dem Landkreis Grafschaft Bentheim und der Kreisgemeinschaft Elchniederung!
Am 19. März 1955 hatte der Kreistag die Übernahme der Patenschaft beschlossen. Die entsprechende Urkunde wurde im Rahmen eine Feier am 28. August 1955 übergeben. Es ist nicht selbstverständlich, dass derartige Patenschaften die Zeit überdauern. Viele Städte und Kreise haben vergleichbare Patenschaften schon vor Jahren beendet. Insofern können wir uns auf eine Jubiläumsfeier im August freuen.
Ich bin schon in vorangegangenen Grußwörtern auf die Herausforderungen der Kreisgemeinschaft eingegangen.
Die ständig abnehmende Zahl an Heimatbriefen, die verschickt werden, erreicht in absehbarer Zeit einen kritischen Punkt. Vielleicht können wir die Verbindung zur Heimat weiter aufrechterhalten, indem wir uns mit der Stadtgemeinschaft Tilsit und der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit zumindest bei der Herstellung eines gemeinsamen Heimatbriefes zusammentun. Vielleicht müssen wir auch darüber nachdenken, die jeweiligen Kreistreffen künftig gemeinsam zu veranstalten und dafür die alle zwei Jahre stattfindenden nachbarschaftlichen Regionaltreffen aufgeben.
Welche weiteren Weichenstellungen notwendig werden, wird sich auf unserem Kreistreffen im September in Bad Nenndorf zeigen. Der Vorstand und die Kirchspielvertreterinnen und Kirchspielvertreter würden sich freuen, wenn Sie diese Gelegenheit für den persönlichen Austausch nutzen könnten.
Für heute wünsche ich Ihnen auf jeden Fall viel Freude an und mit diesem Heimatbrief.
Herzlichst,
Ihr
James-Herbert Lundszien
Liebe Mitglieder der Kreisgemeinschaft Elchniederung,
im Namen Ihres Patenlandkreises Grafschaft Bentheim übersende ich Ihnen herzliche Grüße!
Das Jahr 2025 steht ganz im Zeichen eines besonderen Jubiläums: Wir feiern das 70-jährige Bestehen unserer Patenschaft. Lassen Sie uns aus diesem Anlass zurückblicken auf den August 1955. Beim offiziellen Festakt zur Besiegelung der Patenschafts-Urkunde betonte der damalige Landrat der Grafschaft Bentheim, Richard Zahn: „Wir wollen den Patenkreis stärken in der Treue zur alten Heimat […]. Wir wollen uns gemeinsam zur angestammten Heimat bekennen.“ Damit gab er ein Versprechen, das über Jahrzehnte hinweg bis zum heutigen Tage Bestand hat. Damals, am 28. August 1955, versammelten sich rund 2.000 frühere Bewohnerinnen und Bewohner des Kreises Elchniederung auf der Bentheimer Freilichtbühne, um diesen Schulterschluss feierlich zu begehen. Daraus wuchs eine Verbindung, die im Laufe der Jahre über die rein formale Patenschaft hinausging – es entstand eine Freundschaft, die bis heute mit Leben gefüllt wird.
Wenige Jahre nach Kriegsende waren 1955 die sprichwörtlichen Wunden noch frisch: Die der Elchniederunger, die ihre Heimat und somit ihre Wurzeln verloren hatten; aber auch die der Grafschafter, die nur wenige Jahre zuvor von Gebietsforderungen der Niederländer bedroht gewesen waren. Der Begriff der Heimat hatte daher damals für beide Seiten eine tiefe, ernste Bedeutung. Heutzutage mag dieser Begriff altmodisch klingen, trotzdem ist er unverkennbar die Keimzelle der Freundschaft der beiden Kreise. Doch auch heute – 70 Jahre später – ist Heimat mehr als nur ein Ort. Sie ist ein Gefühl, eine Prägung, die uns ein Leben lang begleitet. Heimat gibt uns Halt, sie ist Teil unserer Identität und unserer Geschichte. Die Besinnung darauf, welchen Wert die eigene Herkunft für den Menschen hat, ist ein wertvolles Gut, welches es zu bewahren gilt. Darum ist der Begriff Heimat für mich auch nicht veraltet, sondern im besten Sinne zeitlos. Möge es uns – gerade im Jubiläumsjahr der Patenschaftsübernahme – gelingen, den Wert der Heimat stets ins Bewusstsein zu rücken.
In diesem Sinne freue ich auf die anstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten. Ich wünsche den Leserinnen und Lesern des Heimatbriefes und den Freunden der Kreisgemeinschaft weiterhin alles Gute!
Mit herzlichen Grüßen
Uwe Fietzek
Landrat
Grußwort für den Heimatbrief Nr. 76 der Kreisgemeinschaft Elchniederung
Weihnachten 2022
Liebe Mitglieder der Kreisgemeinschaft Elchniederung,
sehr gerne nutze ich diesen Heimatbrief zu Weihnachten 2022, um Ihnen herzliche Grüße aus dem Landkreis Grafschaft Bentheim zu übersenden!
Das Jahr 2022 ist seit dem Frühling durch Eindrücke geprägt, die wir wohl alle nicht für möglich gehalten hätten. Es herrscht Krieg in Europa. Ein mächtiges Land versucht mit Gewalt Teile eines kleineren Staates in seinen Herrschaftsbereich einzugliedern. Schreckliche Bilder von Zerstörung und Leid sind seitdem allgegenwärtig. Hilflos stehen wir bis jetzt diesen Entwicklungen gegenüber. Dass es im Europa des 21. Jahrhunderts zu einer derartigen Situation kommen würde, hätten nur die wenigsten erwartet.
Die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, die immer noch mit der Überwindung der Corona-Pandemie befasst ist, sind vielfältig. An erster Stelle sollten dabei die durch die Krise ausgelöste Solidarität und die Nächstenliebe stehen. Auch der Landkreis Grafschaft Bentheim und seine Kommunen engagieren sich, um den Geflüchteten, die ihre Heimat verlassen mussten und unter den furchtbaren Erlebnissen leiden, nach Kräften zu helfen. Gleichzeitig sind wir alle gefordert, um eine gesellschaftliche Spaltung zu verhindern. Diejenigen, die Hass und Unfrieden säen wollen, dürfen nicht das letzte Wort haben. Gerecht werden können wir unserer Verantwortung nur gemeinsam. Solidarität darf in dieser Zeit nicht nur ein Wort sein. Lassen Sie uns mit Besonnenheit und Mut zusammenstehen, um beharrlich die Botschaft des Friedens in die Welt zu tragen.
Seit vielen Jahrzehnten besteht nun die Freundschaft zwischen der Kreisgemeinschaft Elchniederung und dem Landkreis Grafschaft Bentheim. Lassen Sie uns gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft angehen und unsere Freundschaft weiterhin pflegen.
Abschließend erlaube ich mir auch in diesem Jahr, Sie nochmals an das Wichtigste zu erinnern: Bitte bleiben Sie gesund!
Ich wünsche Ihnen ein besinnliches und frohes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2023!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Uwe Fietzek
Geleitwort für den Heimatbrief Nr. 76 der Kreisgemeinschaft Elchniederung
Weihnachten 2022
Liebe Elchniederunger, liebe Freundinnen und Freunde der Elchniederung, liebe Leserinnen und Leser des Heimatbriefes,
das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und lässt uns mit gemischten Gefühlen zurück. Das Coronavirus ist noch präsenter, als wir uns das erhofft hatten, und schränkt uns immer noch in unseren Kontakten und Begegnungen ein. Wir hatten einen schönen, aber sehr heißen Sommer, was viele von uns zum Nachdenken bringt, wie sichdurch den Klimawandel die Temperaturen der nächsten Sommer entwickeln werden.
Ein Thema hat uns als Erlebnisgeneration des Zweiten Weltkrieges und auch die sogenannten „Nachgeborenen“ jedoch am meisten beschäftigt: Der Krieg in der Ukraine und seine Folgen. Wieder mussten Menschen sich auf die Flucht begeben und wurden vertrieben. Viele Frauen, Kinder und alte Menschen mussten ihre Heimat hinter sich lassen und mit wenigen Habseligkeiten auf den Weg machen in eine ungewisse Zukunft, in ein fremdes Land mit einer fremden Sprache. Das weckt in uns Erinnerungen an Zeiten, die unser eigenes Leben geprägt haben. Wenn wir heute die Bilder der Frauen und Kinder sehen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, dann denken viele von uns an ihre Mütter, die mit ihnen und den Geschwistern und Großeltern ihr Zuhause in der Elchniederung Hals über Kopf verlassen mussten. Nicht überall waren wir willkommen, Ablehnung und Vorurteile bestimmten den Alltag in diesen harten Zeiten nach der Vertreibung. Deutschland war zerstört, alle teilten das Schicksal des verlorenen Krieges mit Hunger und Armut.
Anders als damals kommen die Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen, heute in ein Land, in dem Wohlstand herrscht und Unterstützung angeboten wird. Viele hoffen auf eine Rückkehr in ihre Heimat, was uns damals verwehrt blieb. Durch unsere Erfahrungen wissen wir, wie sich Krieg, Vertreibung und Verlust der Heimat anfühlen. Deshalb können gerade wir – jeder auf seine Weise – einen Beitrag leisten, dass sich die ukrainischen Flüchtlinge bei uns willkommen fühlen.
Im Namen des Vorstandes und der Kirchspielvertreterinnen und Kirchspielvertreter der Kreisgemeinschaft Elchniederung wünsche ich Ihnen eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein hoffentlich friedvolleres Neues Jahr 2023.
Ihr Kreisvertreter
Manfred Romeike
Grußwort für den Heimatbrief Nr. 73 der Kreisgemeinschaft Elchniederung
Pfingsten 2021
Liebe Mitglieder der Kreisgemeinschaft Elchniederung,
den Heimatbrief zu Pfingsten 2021 möchte ich nutzen, um Ihnen herzliche Grüße aus dem Landkreis Grafschaft Bentheim zu übersenden. Schon im vergangenen Jahr bin ich auf die ungewöhnliche Situation und die Herausforderungen für uns alle eingegangen. Viel Zeit ist seither vergangen, noch immer befinden wir uns gesellschaftlich in einer Art Ausnahmezustand. Wir alle haben in dieser Phase täglich neue Erfahrungen machen müssen. Wir haben unser ansonsten alltägliches Verhalten anpassen und umstellen müssen. Die Maskennutzung ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Das Abstandhalten ebenso. Was wir in dieser Zeit nicht vergessen dürfen: Neben der körperlichen ist auch die seelische Gesundheit wichtig. Und dazu wiederum gehören soziale Kontakte. Auch wenn die Pflege der Bindungen zu den Mitmenschen derzeit schwierig ist, gibt es glücklicherweise Möglichkeiten. Ob per Telefon, durch die Neuen Medien oder mit dem guten alten Brief: Nur durch Zusammenhalt, Verbundenheit und Nähe – auch wenn sie sich anders darstellt als sonst – können wir diese Situation gut überstehen. Ich denke, dass die gute Verbindung zwischen der Kreisgemeinschaft Elchniederung und der Grafschaft Bentheim durch die Pandemiesituation nicht leidet. Dennoch freue ich mich auf den Tag, wo wir wieder unbekümmert zusammenkommen können. Mögen wir diese Phase gut überstehen und dann bald wieder zum gewohnten, freundschaftlichen Miteinander zurückkehren können.
Bis dahin wünsche ich mir: Bitte bleiben Sie gesund!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Uwe Fietzek
(Landrat)
Geleitwort zur Ausgabe des Heimatbriefes Nr.73
Pfingsten 2021
Liebe Elchniederunger und liebe Leserinnen und Leser des Heimatbriefes,
Fritz Klingsporn Vorsitzender der Delegiertenversammlung der Kreisgemeinschaft Elchniederung e.V.
heute halten Sie die Pfingstausgabe unseres Heimatbriefes in den Händen, der zum 73. Mal erscheint. Das erste Mal erschien er 1983. Aufmachung und Umfang der ersten Ausgabe entsprachen schon eher einem „Brief“, seit vielen Jahren wurde unser Heimatbrief professionell weiterentwickelt, letzten Endes aber nur durch die gute und kontinuierliche Arbeit unserer Redakteure und Mitarbeiter der Schriftleitung. Hierfür sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt! Das Ergebnis kann sich auch dieses Mal sehen lassen! Erinnerungen an die ostpreußische Heimat werden wachgehalten und die Leser werden informiert über Interessantes und Aktuelles aus der Elchniederung. Mit den Familiennachrichten werde Sie wie immer über Geburtstage und leider auch über Todesfälle benachrichtigt. Leider können wir derzeit noch nicht unbelastet in die Zukunft schauen. Insbesondere unsere Reiseleiter, die in den vergangenen Jahren immer wieder interessante Reisen in die Elchniederung und darüber hin[1]aus nach Ostpreußen angeboten haben, hängen in der Luft. Gerade die Reisen sind ein nicht wegzudenkender wichtiger Faktor, um Interesse an Ostpreußen, seiner reichen Geschichte, aber auch der Gegenwart und seiner einzigartigen urwüchsigen Natur zu wecken. Zurzeit, Ende Februar 2021, ich verfasse gerade diesen Text, wissen wir nicht, wann wir wieder ungehindert nach Ostpreußen fahren können. Nicht nur, dass die letzten Reisen abgesagt werden mussten; ohne aktive Besuche der Elchniederung leidet auch der Austausch zu den Menschen im Rayon Slawsk und die Pflege der in den letzten Jahren sich durchaus positiv entwickelten Beziehungen zu der dortigen Administration sowie den gewachsenen persönlichen Freundschaften. Zwischenmenschliche Begegnungen und Beziehungen, so wie sie in den letzten Jahren stattfanden, sind notwendig und müssen gepflegt werden, um die guten Kontakte an Ort und Stelle fortsetzen zu können. Das Gleiche gilt auch für unsere Treffen und Zusammenkünfte, die seit dem letzten Jahr aufgrund der Corona – Epidemie ausgefallen sind. Ohne unsere Zusammenkünfte, das Gespräch und den persönlichen Austausch über die alte Heimat ist unsere Vereinsarbeit eingeschränkt. So können wir nur hoffen, dass der Virus besiegt oder zumindest in seine Schranken gewiesen wird, damit wir uns wiedersehen und wieder nach Ostpreußen reisen können. Nutzen Sie die vielfältigen Reiseangebote unter bewährter Leitung und Führung! Ich habe die Erfahrung ge[1]macht, dass ich immer wieder in die Elchniederung fahren will. So hinterließen die Besuche in Ostpreußen unvergessene Eindrücke, zum Beispiel: Ein Blick über den Karkelstrom oder vom Ufer des Kurischen Haffs auf die Kurische Nehrung, der hohe Himmel über den endlosen Wiesen und Feldern, Spaziergänge durch die Straßen der Orte und noch viel mehr; aber auch der Wehmut und Bitterkeit hinterlassende Eindruck von einfach aus der Landschaft getilgten Orten, Kirchen, Gebäuden und Höfen. Unsere Reiseleiter jedenfalls stehen bereit und warten nur darauf, dass es mit Ihnen wieder auf Reisen gehen kann! So wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Lektüre dieses Heimatbriefes, bleiben Sie gesund und hoffentlich auf ein Wiedersehen zum geplanten Kreistreffen 2021 in Bad Nenndorf! Frohe Pfingsten!
Ihr Fritz Klingsporn
Vorsitzender der Delegiertenversammlung der
Kreisgemeinschaft Elchniederung e.V.
Grußwort für den Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Elchniederung
Weihnachten 2020
Liebe Mitglieder der Kreisgemeinschaft Elchniederung,
in diesem Jahr begehen wir das 65jährige Bestehen der „Patenschaft“ des Landkreises Grafschaft Bentheim und der Kreisgemeinschaft Elchniederung. Am 28. August 1955 wurde diese „Patenschaft“ in Bad Bentheim feierlich begründet. Sie wurde damals inspiriert durch die Anregung des Bundespräsidenten Theodor Heuss, dass westdeutsche Städte und Landkreise Patenschaften für Verbände heimatvertriebener Mitbürger aufnehmen sollten.
Ein solches Jubiläum ist ein guter Anlass, auf den gemeinsam gegangenen Weg zurückzublicken. Ein Höhepunkt war zweifellos der Partnerschaftsvertrag, der 2002 zwischen dem Landkreis Grafschaft Bentheim und der russischen Region Slawsk geschlossen wurde. Diese Partnerschaft, die nur nach der Umbruchphase von Glasnost und Perestroika möglich war, ist ein kleines Zeichen der Versöhnung zwischen Ost und West nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und den Unsicherheiten des Kalten Krieges. Auf diese Weise konnten die Grafschaft und die Kreisgemeinschaft Elchniederung ein wenig zur Verständigung von Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen beitragen.
Über all die Jahre hinweg gab es ein freundschaftliches Verhältnis zwischen uns Grafschaftern und den Mitgliedern der Kreisgemeinschaft Elchniederung. Das gute Verhältnis wird aktiv gepflegt. So hat mich sehr gefreut, dass ich in diesem Jahr – zum ersten Mal in meiner Funktion als neuer Landrat – an einem persönlichen Treffen mit einer Delegation der Kreisgemeinschaft Elchniederung teilnehmen konnte.
Von beiden Seiten wurde gewürdigt, dass durch die Übergabe von Archivalien an das Kreis- und Kommunalarchiv in Nordhorn die Verbindung noch gestärkt werden konnte. Bei diesen Archivalien handelt es sich vorwiegend um Dokumente mit familienforscherischem Bezug zu den ehemaligen Bewohnern des Kreises Elchniederung.
Bei all den positiven Entwicklungen gibt es in diesem Jahr, in dem eigentlich das Jubiläum gefeiert werden sollte, einen Dämpfer. Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat vieles durcheinander gebracht. Darum musste leider auch das Kreistreffen der Kreisgemeinschaft Elchniederung in Bad Nenndorf, an dem ich gern teilgenommen hätte, wegen Corona ausfallen. Es bleibt uns nur, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken.
Abschließend möchte ich meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass die Patenschaft zwischen Landkreis Grafschaft Bentheim und Kreisgemeinschaft Elchniederung auch noch in Zukunft aktiv gepflegt und weiter vertieft wird.
Ich wünsche Ihnen, liebe Mitglieder der Kreisgemeinschaft Elchniederung, ein besinnliches Weihnachtsfest, einen guten Start in das Jahr 2021 und vor allem: Bleiben Sie gesund!
Ihr Uwe Fietzek
Landrat
Gleitwort zur Ausgabe des Heimatbriefes Nr.72
Weihnachten 2020
Liebe Landsleute, liebe Leserinnen und Leser des Heimatbriefs,
seit März dieses Jahres sind die vertraute Welt und gewohnte Abläufe durch den Corona-Virus aus den Fugen geraten. Als Folge dessen mussten wir unser im Mai geplantes Treffen in Lüneburg absagen und auch das bei vielen beliebte Kreistreffen in Bad Nenndorf im September musste abgesagt werden. Diese Treffen leben von menschlicher Nähe und vertraulichem Plachandern. Dies birgt aber ein zu hohes Risiko für die Verbreitung des Virus und damit auch für Ihre Gesundheit. Die Entscheidung ist dem Vorstand aber sehr schwer gefallen.
Unter Beachtung der Sicherheits- und Hygieneregeln hat trotzdem die Delegiertenversammlung stattgefunden. Ein besonders wichtiges Thema auf der Tagesordnung war die Beratung der umfassend überarbeiteten Satzung, mit der die Kreisgemeinschaft auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet sein will. Auch eine wichtige Wahl stand an, die des Kreisvertreters. Manfred Romeike kandidierte erneut und wurde mit Mehrheit wiedergewählt. An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl.
Und in der Heimat schreiten die Renovierungsarbeiten an der Heinrichswalder Kirche voran. Nach den derzeitigen Planungen wird nach dem Abschluss der Arbeiten unser Heimatmuseum dort seinen Platz finden. Damit wird die Erinnerung an die Heimat dort vor Ort lebendig gehalten. Um die Erinnerung aber auch fern der Heimat zu bewahren, ist es wichtig, dass Sie Ihr Wissen über und die Liebe zur Heimat an Ihre Kinder und Enkelkinder weitergeben. Das ist der erfolgreichste Weg, dass Ostpreußen nicht vergessen wird.
Der vor Ihnen liegende Heimatbrief trägt auch dazu bei und stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass manche Dinge nicht von dem Virus beeinflusst werden, sondern in bewährter Form bestehen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.
Und darüber hinaus wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen guten Wechsel in das Jahr 2021 und uns allen ein gesundes Wiedersehen im nächsten Jahr, wenn die Pandemie es dann wieder zulässt.
Herzlichst,
James-Herbert Lundszien
Stellvertretender Vorsitzender