Otto Buskies

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Der 4. Kreisvertreter war von 1961 – 1970 Otto Buskies aus Herdenau.
Nachruf veröffentlicht am 7. Februar 1970 “Das Ostpreußenblatt”
Teil 1: Kreisvertreter Otto Buskies
Am 29. Januar 1970 verstarb nach langer, schwerer Krankheit unser Kreisvertreter der Heimatkreisgemeinschaft Elchniederung in der Landsmannschaft Ostpreußen e.V., Otto Buskies, 3 Hannover, Werderstraße 5.
Otto Buskies wurde am 22. September 1899 in Kallningken (Herdenau) geboren. Nach dem Abitur in Tilsit und Studium für Landwirtschaft in Königsberg war er im elterlichen Betrieb in Herdenau tätig. Nachdem er diesen betrieb übernommen hatte, wurde Otto Buskies weit über die Grenzen des Kreises Elchniederung und Ostpreußens hinaus durch seine Bullenzucht bekannt. Man nannte ihn den “Bullenkönig”. 1944 wurde er zum Volkssturm einberufen. Nach Kriegsende ging er zunächst nach Bad Wildungen und kam dann nach Hannover. Nachdem er mehrere Jahre lang Kreistagsvorsitzender der Kreisgemeinschaft Elchniederung war, wurde er am 21. August 1961 zum Kreisvertreter gewählt.
Im Namen der Kreisgemeinschaft danke ich diesem liebenswürdigen, aufrichtigen Kameraden für seine Liebe und Treue und für seinen beispielhaften Einsatz für unsere Heimat. Er war seinen Landsleuten in großen und kleinen Sorgen stets hilfsbereit.
Wir werden sein Andenken in Ehren halten.
Wer gewirkt wie Du im Leben,
wer so erfüllte seine Pflicht
und stets sein Bestes hergegeben,
der stirbt auch selbst im Tode nicht.

 

Horst Frischmut, Stellvertretender Kreisvertreter – Hannover:
Teil 2: Otto Buskies Kreisvertreter des Kreises Elchniederung
Nach langer Krankheit verstarb am 29. Januar der Kreisvertreter der Kreisgemeinschaft Elchniederung, Otto Buskies, im 71. Lebensjahr. Seit 1961 stand er an der Spitze seiner Kreisgemeinschaft. Otto Buskies kam am 22. September 1899 als Sohn eines Landwirts in Kallningken (später Herdenau) zur Welt. Er besuchte das Königliche Gymnasium in Tilsit, rückte 1917 zum Feldartillerieregiment 52 in Königsberg ein und studierte nachdem Landwirtschaft an der Albertus-Universität.
Nach Tätigkeit in verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben übernahm er 1927 für den mit Ehrenämtern überlasteten Vater die Leitung des elterlichen Betriebes, den er modernisierte und mechanisierte. Große Erfolge Hatte Otto Buskies in der Tierzucht zu verzeichnen, seine Bullen waren weit über die Grenzen der Provinz hinaus bekannt. Er wirkte auch als Körungskommissar für die Ostpreußische Herdbuchgesellschaft, als Bodenschätzer, Erntevorschätzer für das Statistische Reichsamt, als Hofberater, Deichsachverständiger und in anderen Funktionen. Kurz vor dem Krieg richtete er in seinem Betrieb auch ein Sägewerk ein, das er in eigener Regie betrieb.
Im Jahre 1937 war Otto Buskies zum Reseveoffizier bei der III. Abteilung des Artillerieregiment I in Tilsit ernannt worden, weil kurz zuvor zum Amtsvorsteher der zwölf gemeinden umfassenden Amtsbezirks Karkeln mit Sitz in Herdenau ernannt worden war. Erst im Oktober 1944 wurde er Soldat, geriet bei Kriegsende in Gefangenschaft und wurde später nach Bad waldungen entlassen. Wenn ihm auch ein altes Leiden sehr zu schaffen machte, arbeitete er in einer Mühle und dann als Vertreter. Im August 1961 wählten ihn seine Landsleute aus der Elchniederung zum Kreisvertreter.

Aus Heimatbrief Nr. 6 1985

Als nach dem Tode des Kreisvertreters Johannes Klaus am 6.7.1966 der „Bullenkönig“ Otto Buskies aus Herdenau (Kallningken) Kreisvertreter wurde, wurde Aus Horst Frischmuth zu seinem Stellvertreter gewählt und nach dem Tode des Otto Buskies am 29.01.1970 zum Kreisvertreter.

 Aus Heimatbrief Nr. 9 1987

Titel: Der schmunzelnde Ostpreuße
Otto Buskies -“ Bullenkönig“ aus Herdenau (Kallningken) lud zu einem Empfang während der Bullenauktion ein und fügte folgendes Programm bei:
10.00 Uhr Eintreffen der Zuchtbullen
11.00 Uhr Eintreffen der Ehrengäste
12.00 Uhr gemeinsames Mittagessen

Aus Heimatbrief Nr. 12 1989

Aus dem Haus des Schneiders Margies qualmt schwarz der Schornstein, denn es ist Mittagszeit. Das offene Fenster zeigt, dass man zu Hause ist. Die vorhin erwähnte schwarze Katze hat sich in hohem Gras versteckt und blinzelt mit ihren bernsteinfarbenen Augen zur Straße hinüber. Ein seltsames Geräusch beunruhigt sie . Doch schon ist alles geklärt; schnittig prescht Otto Buskies mit seinem Motorrad, Marke „Zündapp“, in das Dorf hinein. Dieses Motorrad muss man gesehen und erlebt haben. Es stammt wahrscheinlich noch aus der letzten Kaiserzeit, aber Otto versichert glaubwürdig, dass man mit dieser „Zündapp“ die schmalsten Feldwege und Stege befahren könne, und mit ihr könne er die ausgiebige Feldarbeit am besten beaufsichtigen. Er meint und gibt zu, dass dieses Rad beim Starten eine kleine Schwierigkeit zu überwinden hätte; denn man müsse dabei anschieben, einige Schritte daneben herlaufen und gleichzeitig den Daumen in den Vergaser stecken. Mit unnachahmlicher Geschicklichkeit beherrschte Otto diesen „Kunstgriff“, und schon „tuckert“ er zum Dorfe hinaus. Ansonsten fährt Otto selbstverständlich einen sechssitzigen Wagen der Marke „Protos“.

Siehe auch Heimatbrief Nr. 20 Seite 107

Im Standardwerk „Der Kreis Elchniederung Band I“ berichtet Otto Buskies im Kapitel „Wirtschaft und Verkehr in der Elchniederung“ Seitenanfang – topüber „Landwirtschaft und Viehzucht in der Elchniederung“ Seite 132