Kreisgemeinschaft Elchniederung e.V.!

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Liebe Elchniederunger, liebe Landsleute, liebe Leserinnen und Leser unseres Heimatbriefes,
im letzten Heimatbrief wünschte Ihnen der Kreisvertreter in seinem Geleitwort einen schönen Sommer. Ich hoffe, Sie hatten tatsächlich einen schönen Sommer, freuen sich heute darüber, dass der aktuelle Heimatbrief vor Ihnen liegt und auch das Weihnachtsfest vor der Tür steht.
Sofern Sie 1944 noch das letzte Weihnachtsfest in Ostpreußen begehen konnten, jährt sich dieses Ereignis zum 75. Mal. Aber auch nach so vielen Jahren ist die Erinnerung daran sicher noch sehr präsent. Hatten Sie in den ersten Nachkriegsjahren noch die leise Hoffnung, es könnte wieder zurück in die Heimat gehen, verlor sich diese mit fortschreitender Zeit. Insbesondere die Zeit des Kalten Krieges ließ keinen vernünftigen Gedanken daran zu. Und doch änderte sich die weltpolitische Lage, so dass mit Beginn der 1990er Jahre erste Reisen in die verlorene Heimat möglich waren. Und niemand von uns weiß, was in der Zukunft noch alles möglich sein wird. Für die in der Heimat geborenen Landsleute wird sich wohl zu Lebzeiten keine dauerhafte Rückkehr mehr ergeben. Aber vielleicht wird es für Nachkommen irgendwann eine realisierbare Option sein.
Dies würde sicher nur in Betracht gezogen werden, wenn es neben wirtschaftlichen Voraussetzungen auch eine mentale Verbindung gäbe. Dazu können Sie zu Ihren Lebzeiten noch beitragen. Erzählen Sie Ihren Kindern und Enkelkindern von der Heimat. Erzählen Sie von Ihren Kindheitserinnerungen. Erzählen Sie von Ihren Reisen in die Heimat. Lassen Sie Ostpreußen durch Ihre Erzählungen nicht in Vergessenheit geraten.
Die Kreisgemeinschaft hat auch in diesem Jahr die Kontakte zur Verwaltung in Heinrichswalde und den dort lebenden Menschen intensiv genutzt. Zum Kreistreffen im September 2019 in Bad Nenndorf hatten wir den Landrat eingeladen. Landrat Rudenkow ist dann mit einer Delegation vor Ort gewesen und hat neue Impulse für die künftige Zusammenarbeit gesetzt. Darauf kann die Kreisgemeinschaft künftige Aktivitäten mit Zuversicht aufbauen.
Mit der finanziellen Unterstützung der Kreisgemeinschaft wurde der von Alik Mikschta geschaffene Elch in Heinrichswalde aufgestellt und mit einer Erinnerungstafel versehen. Unser Museum soll in größere und bessere Räume umziehen. Offenbar hat die russische Verwaltung auch ein Interesse, dass Geschichte lebendig bleibt. Man darf aber nicht übersehen, dass die Beziehung zwischen Deutschen und Russen vergangenheitsbedingt und auch aufgrund aktueller Ereignisse nicht ganz spannungsfrei ist.
Und ob Sie es glauben oder nicht, es ist tatsächlich wahr: Die Kirche in Heinrichswalde ist eingerüstet und wird renoviert. Natürlich ist es nicht vorgesehen, sie wieder ihrer ursprünglichen Nutzung zuzuführen. Dies würde auch der Interessenlage des derzeitigen Besitzers widersprechen. Aber das Gebäude bleibt erhalten und damit auch die Geschichte des Hauses lebendig. Diese Philosophie gilt auch bei vielen Kirchen in Deutschland, die aufgegeben werden müssen. Sie leben dann als Kulturstätten weiter.
Es gibt also immer wieder Hoffnung! Und da schließt sich gedanklich der Kreis zum bevorstehenden Weihnachtsfest. Mit der Geburt Jesu wurde der Menschheit ein Hoffnungsanker gegeben. Es liegt an uns, was wir daraus machen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen im Namen des Vorstands und der Delegierten ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches Jahr 2020.

Ihr
James-Herbert Lundszien
1. Stellv. Vorsitzender der KG