Ulrike Klingsporn
Liebe Elchniederunger, liebe Kaukehmer, liebe Kaukehmerinnen,
Mein Name ist Ulrike Klingsporn, bin 70 Jahre alt und lebe in Dortmund. Ich bin auf der letzten Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft Elchniederung in Bad Nenndorf (2021) zur Kirchspielvertreterin des Kirchspiels Kuckerneese / Kaukehmen gewählt worden.
Sie werden sich fragen, warum ich mich als Kirchspielvertreterin von Kuckerneese beworben habe.
Meine Großmutter Ida Weiß geb. Wittkat kam aus Kuckerneese und solange sie lebte erzählte sie immer wieder von ihrer Kindheit und Jugend, wie sie ihren Mann, Hermann Weiß kennenlernte und über das Leben in ihrem Heimatort. Dadurch war Kaukehmen mir aus ihren Erzählungen vertraut.
Aber auch meine Eltern sind aus Ostpreußen; mein Vater Walter Klingsporn ist in Königsberg geboren, ging dort zur Schule und studierte an der Albertina. Meine Mutter, Hildegard Weiß, stammt aus einer Kaufmannsfamilie aus Heinrichswalde. Dort lernte sie auch meinen Vater kennen, der als Soldat zum Manöver in der Gegend war. Sie heirateten 1940 in Heinrichswalde, wo auch meine Schwester Beate geboren wurde.
Gott sei Dank überlebten die drei Brüder meiner Mutter den Krieg, mein Großvater Otto Klingsporn nach Kriegsende in einem Lager inTapiau verhungerte und auch eine Schwester meines Vater kam mit ihrer 11 jährigen Tochter im zerstörten Königsberg um.
Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft 1950 trafen sich meine Eltern in Pattensen bei Freunden aus Heinrichswalde, dort war der verabredete Treffpunkt für sie.
Auch die drei Schwestern meines Vaters konnten Königsberg verlassen und wurden in Westdeutschland heimisch.
So, jetzt kennen sie meinen familiären ostpreußischen Hintergrund und meine Wurzeln und können vielleicht verstehen, warum ich mich als Nachfolgegeneration für Kuckerneese beworben habe.
Seit 1997 sind meine Mutter, ich, meine 2 Brüder, meine Schwägerin, meine 2 Nichten und ein Cousin von uns regelmäßig alle 2-3 Jahre nach Ostpreußen gefahren. Anfangs mit dem Zug von Berlin, dann auch mal geflogen und letztens mit der Fähre von Kiel nach Klaipeda und von dort über die Luisenbrücke zu Fuß „rübergemacht“ nach Tilsit.
Auf unseren Reisen haben wir all die Orte besucht, die uns aus den Erzählungen meiner Eltern bekannt waren, natürlich Königsberg und Heinrichswalde, Tilsit und selbstverständlich Kuckerneese, wo wir die Lorkstraße suchten, wo meine Oma Ida und ihre Familie lebte, Karkeln, wo eine Teil der Familie Weiß ansässig war, aber auch Georgenburg und Trakehnen, Insterburg, Angerapp, Gumbinnen, Seckenburg und Gilge mit Übernachtung bei Leni Ehrlich und noch viele andere Orte.
Von diesen Reisen könnte ich noch viel schreiben, doch das würde den Rahmen meiner Vorstellung sprengen.
Ich würde mich freuen, wenn mein Vorgänger , Herr Prof. Hertel, mich an seinen Erfahrungen aus seiner Tätigkeit beteiligen würde und ich von seinem Wissen und seinen Kontakten profitieren könnte.
Herzliche Grüße
Ulrike Klingsporn
September 2021
Heimatbrief Nr. 75, Pfingsten 2022